Wenn Nähe schmerzt

22.07.2025

Wenn Nähe schmerzt

Wie Verlustangst und Eifersucht uns in bestimmten Lebensphasen prägen können und was du dagegen tun kannst

Vielleicht kennst du das:

Du bist beruflich auf dem Weg Deiner Karriere bereits gut vorangeschritten, hast wichtige Lebenserfahrungen gesammelt, vielleicht auch längere Beziehungen geführt – und trotzdem fühlst du dich innerlich unsicher, wenn es um Nähe, Liebe und Bindung geht. Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens emotionale Phasen, in der alte Ängste anklopfen – manchmal ganz leise, manchmal mit voller Wucht.

Zwei Themen, die dabei häufig auftauchen, sind Verlustangst und Eifersucht.

Was genau steckt hinter Verlustangst?

Verlustangst entsteht oft nicht aus dem Hier und Jetzt – sondern aus schmerzhaften Erfahrungen, die tief in uns gespeichert sind. Vielleicht hast du erlebt, dass du verlassen wurdest, emotional nicht gesehen wurdest oder gelernt hast, dass Bindung unsicher sein kann. Im Erwachsenenalter zeigt sich das dann in übermäßiger Sorge, Nähe zu verlieren, verlassen zu werden oder nicht zu genügen.

Typische Gedanken, die Verlustangst begleiten:

  • „Ich bin nicht genug.“
  • „Wenn ich mich zu sehr zeige, werde ich verletzt.“
  • „Ich verliere Menschen, sobald ich mich fallenlasse.“

Und was genau steckt hinter der Eifersucht?

Eifersucht wirkt auf den ersten Blick wie ein Beziehungsthema – ist aber oft ein Spiegel innerer Unsicherheit. Wenn wir uns stärker damit beschäftigen, unser Leben mit dem anderer zu vergleichen (beruflich, familiär, emotional), kann Eifersucht auch gegenüber Freund:innen, Kolleg:innen oder Partner:innen entstehen.

Das Gefühl dahinter:

„Ich genüge nicht. Ich bin nicht so begehrenswert, erfolgreich oder sicher wie andere.“

Die Folge: Wir kontrollieren, Wir klammern, Wir ziehen uns zurück – oder befinden uns ständig in einem inneren Kampf.

Wie kann man das therapeutisch angehen? Zwei Wege im Überblick

In meiner Praxis arbeite ich u. a. mit zwei therapeutischen Ansätzen, die sich besonders gut für Menschen in dieser Lebensphase eignen:

1. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Die Kraft der Gedanken verändern Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass unsere Gefühle aus unseren Gedanken entstehen. Wenn wir Verlustangst oder Eifersucht spüren, sind oft unbewusste Denkmuster im Hintergrund aktiv.

Beispielhafte Methoden:

  • Kognitive Umstrukturierung: Negative Gedanken wie „Ich werde sowieso wieder verlassen“ werden erkannt, hinterfragt und durch realistischere, selbstfürsorgliche Gedanken ersetzt.
  • Verhaltensexperimente: Wir erarbeiten neue Verhaltensmodelle, die Du dann in Deinem Alltag ausprobierst – z. B. mehr Offenheit oder weniger Kontrolle – und lernst, dass Nähe auch ohne Angst möglich ist.
  • Innere Anteile verstehen: Viele dieser Gefühle stammen von früheren Erfahrungen (z. B. einem „verlassenen inneren Kind“) und können achtsam integriert werden.

2. NLP (Neurolinguistisches Programmieren): Emotionen neu vernetzen Das NLP geht davon aus, dass unsere heutigen Gefühle oft wie alte „Programme“ ablaufen – gespeist aus früheren Erfahrungen. Die positive Nachricht dazu, diese alten ‚Programme‘ können durch gezielte Arbeit verändert werden.

Was passiert im NLP konkret?

  • Timeline-Arbeit: Du reist gedanklich zurück zu früheren Schlüsselerlebnissen, die deine Verlustangst oder Eifersucht geprägt haben, und veränderst sie emotional.
  • Submodalitäten erkennen und verändern: Du lernst, innere Bilder oder Szenarien (z. B. dein:e Partner:in mit jemand anderem) so zu verändern, dass sie weniger schmerzhaft wirken.
  • Ressourcen-Anker setzen: Du installierst körperlich spürbare Anker (z. B. durch Atmung oder Berührung), um dich in unsicheren Momenten selbst zu beruhigen zu können und somit deinen Emotionen nicht mehr haltlos ausgeliefert zu sein.

Was du wissen solltest: Deine Gefühle sind kein Zeichen von Schwäche

Verlustangst und Eifersucht sind Ausdruck von Bindungswünschen, Verletzlichkeit – und von der Sehnsucht, wirklich gesehen zu werden. Wenn du das in dir spürst, bist du nicht falsch. Du bist einfach an einem Punkt angekommen, an dem dein inneres System dich auf etwas Wichtiges aufmerksam machen will. Und genau hier beginnt dein Weg zur Veränderung.

Wie ich dich unterstützen kann

In meiner Praxis begleite ich Menschen, die sich mit genau diesen Themen auseinandersetzen:

  • Du willst verstehen, warum bestimmte Gefühle dich immer wieder überfluten?
  • Du willst lernen, deine Beziehungen angstfreier und lebendiger zu gestalten?
  • Du willst dich selbst wieder als sicher, wertvoll und verbunden erleben?

Ich lade dich herzlich ein, Kontakt mit mir aufzunehmen - ganz unverbindlich zu einem Erstgespräch. Am einfachsten über das Kontaktformular.

Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten.