„Perfektionismus loslassen: Warum du nicht perfekt sein musst, um kraftvoll zu wirken“

22.04.2025

„Perfektionismus loslassen: Warum du nicht perfekt sein musst, um kraftvoll zu wirken“

Perfektionismus kann antreiben – aber auch erschöpfen. Wie du ihn loslässt und mehr innere Freiheit findest. Impulse aus meiner Arbeit als Coachin.

Ich erinnere mich noch gut an einen Moment vor vielen Jahren – ich stand in einem Raum voller Menschen, hatte gerade einen Vortrag gehalten. Es lief gut. Eigentlich. Und doch war da sofort dieser Gedanke: „Das hätte klarer sein können. Warum hast du diesen einen Punkt nicht gebracht?“

Damals hätte ich es wohl nicht Perfektionismus genannt. Es war einfach mein „Standard“.

Heute, nach vielen Jahren Arbeit mit Menschen – und mit mir selbst – weiß ich: Diese Stimme in mir, die alles noch besser machen will, hat mir gedient. Sie hat mich angetrieben, wachsen lassen, Verantwortung übernehmen lassen.

Aber sie hat mich auch müde gemacht.

Und genau das begegnet mir heute so oft in meinen Coachings: Frauen, die erfolgreich sind, stark, gebildet, erfahren – aber innen nicht zur Ruhe kommen. Weil sie meinen, erst perfekt sein zu müssen, um „genug“ zu sein.

Erfolg ohne Leichtigkeit?

Vielleicht kennst du das: Du hast viel erreicht. Beruflich. Privat. Vielleicht bist du Führungskraft, Unternehmerin, Mutter, Partnerin – oder alles zugleich. Und dennoch ist da dieses Gefühl, ständig auf der Hut sein zu müssen. Die Kontrolle zu behalten. Immer ein bisschen besser zu sein, ein bisschen mehr zu geben. Nur nichts übersehen. Nur nicht schwach wirken.

Was ich in all den Jahren gelernt habe – beruflich und privat – ist: Perfektionismus tarnt sich oft als Stärke. In Wahrheit ist er oft nur die Angst, nicht zu genügen.

Und er ist nicht deine Schuld. Er ist ein Muster. Und Muster lassen sich verändern.

Was du nicht brauchst: Noch ein Tool. Noch eine Technik. Noch ein To-do.

Was du brauchst – ist Erlaubnis.

Die Erlaubnis, Fehler zu machen. Die Erlaubnis, langsamer zu gehen. Die Erlaubnis, dich selbst mit liebevollen Augen zu betrachten.

Ich habe eine Ehe geführt, zwei großartige Kinder großgezogen, mit allen Höhen und Tiefen. Ich habe nach vielen Jahren in Führungsposition mein eigenes Business aufgebaut, Umwege gemacht, gezweifelt – und weitergemacht. Und rückblickend war nicht der „perfekte Plan“ entscheidend. Es war mein Vertrauen. Mein Mut, nicht alles zu wissen. Meine Fähigkeit, auch dann zu gehen, wenn ich innerlich gezittert habe.

Was ich heute weitergebe

In meinen Coachings arbeite ich mit Frauen, die viel können – und oft sehr viel von sich verlangen. Wir schauen gemeinsam hin: Wo kommt dieser hohe Anspruch her? Wem gilt er eigentlich? Und was wäre möglich, wenn du ihn liebevoll loslässt? Und manchmal – ganz oft eigentlich – reicht ein Moment der Stille. Ein ehrlicher Blick nach innen. Ein Satz wie: „Ich darf gut sein, auch wenn nicht alles perfekt ist.“ Vielleicht magst du dir heute genau diesen Satz mitnehmen.

Zum Mitnehmen für dich

Nimm dir gern fünf Minuten – ganz für dich – und beantworte folgende Fragen schriftlich:

• In welchen Situationen spüre ich den Druck, perfekt sein zu müssen?

• Was hat mich geprägt, diesen hohen Anspruch an mich zu stellen?

• Was würde sich in meinem Leben verändern, wenn ich öfter einfach nur ich selbst sein dürfte?

Und dann atme tief durch. Und erinnere dich: Du darfst dich entwickeln – nicht aus Mangel, sondern aus Fülle. Nicht, weil du „noch nicht gut genug“ bist, sondern weil du es längst bist.

Wenn du dich hier wiedererkennst und spürst, dass du nicht mehr nur funktionieren, sondern wieder freier leben möchtest – dann melde dich gerne bei mir.

In einem geschützten Raum darf alles da sein. Auch das, was du dir selbst bisher nicht erlaubt hast.

Ich begleite dich gerne.